Cuba hat in der Ukraine schlimmes erleben müssen. Die junge Hündin verbrachte zwei Wochen voller Angst auf dem Mittelstreifen zwischen zwei stark befahrenen Straßen in Kiew.

Sie war dort gefangen, weil es viel zu gefährlich gewesen wäre, zwischen den schnell fahrenden Autos die Straße zu überqueren.

Von all den vorbeirauschenden Menschen hat sich nur eine einzige Frau um sie gekümmert: sie wollte ihr helfen, wusste aber nicht, wie sie das machen sollte, weil die kleine Hündin viel zu ängstlich war, um sich einfangen zu lassen. Die Frau hat ihr immer wieder Futter gebracht, und einen Pappkarton, in dem die Kleine Schutz suchte, bis der Wind ihn wegwehte.

Dann erfuhr eine befreundete Tierschützerin davon und organisierte innerhalb weniger Stunden einen Hundefänger und einen Platz in der Klinik.

Die Hündin wurde mit Distanznarkose gesichert, es gab keine andere Möglichkeit - das Risiko war zu groß, sie auf die Straße zu treiben.

Mittlerweile wissen wir, dass sie dort bewusst ausgesetzt wurde. LKW-Fahrer hatten es von einem nahen Parkplatz aus beobachtet.

Welche Angst muss sie gehabt haben, inmitten der Autos, in der Kälte...

Wir nahmen Cuba in unser Vermittlungsprogramm auf und holten sie nach Deutschland, zunächst in eine Hundepension und mittlerweile in eine private Pflegestelle.   

Dort lebt sie mit vier Hunden und  und vier Katzen, was ganz schön viel Umstellung und Input für Cuba war, aber sie meistert es großartig!

Die Katzen wurden neugierig beschnuppert und das Köpfchengeben einer kleinen Katze fand sie leicht gruselig, aber ließ es sich gefallen.

Sie versteht sich bestens mit den Hunden. Besonders ein weiterer White Pawler hat es ihr angetan und sie überschüttet ihn mit Zuneigungsbekundungen; leckt seine Schnauze, legt sich zu ihm ins Körbchen und draußen versucht sie ihn zum Toben zu animieren. 

Cuba ist voller Freude und ist Begeisterung und kann welpenhaft lebhaft und überschwänglich sein.

In den ersten Tagen ... Ohren immer in Bewegung... Köpfchen immer in alle Richtungen gedreht und auf alle Geräusche gelauscht.

Autofahren findet sie super, springt hinein, lässt sich anschnallen und schaut wie ein Kapitän von seiner Brücke voraus. Fährt man unter einer Brücke oder einem großen Verkehrsschild her, duckt sie sich, aber es ist eine Frage der Zeit bis sie begreift, dass diese Dinge keine Gefahr darstellen.
Sie hatte von Anfang an keine Probleme mit Stubenreinheit.

Die Rituale waren schon am dritten Tag drin. Vor allem an das "Betthupferl" nach dem Abendgang erinnert sie ihr Pflegefrauchen genauso wie die eigenen Hunde. Meistens dreht sie danach noch einmal auf und tobt und wälzt sich auf dem Bett, bevor sie dann stehend k.o. unvermittelt "umfällt" und einschläft.

Es ist erstaunlich, wie wenig Cuba auf laute Geräusche oder Gegenstände, wie z.B. auf den Staubsauger reagiert. Der wird skeptisch-neugierig betrachtet, wie z.B. auch der Fön. Nur der Fernseher machte ihr anfangs etwas Angst.

Cuba liebt es draußen zu schnüffeln und die Gerüche des Waldes aufzunehmen. Man kann sich vorstellen, dass sich dort für sie eine neue Welt öffnet und man möchte gerne in ihren Kopf schauen, was sich dort tut bei all den Gerüchen, Geräuschen, dem Gefühl des Waldbodens unter ihren Pfötchen.
"Munter voran" scheint ihr Motto zu sein. Alles erleben wollen, alles kennenlernen wollen - Schnüffeln, Mäuschen buddeln, mit den anderen Hunden toben - Cuba saugt das Leben, die Welt auf.

Natürlich gibt es auch Dinge, die ihr nicht gefallen. Fremde Menschen sind ihr unheimlich und sie mag keine schnelle direkte Annäherung. Dann würde sie auch schnappen. Das ist sicherlich ein Thema, an dem man noch arbeiten muss. 

Cuba ist manchmal unsicher, aber vor allem entzückend, munter, verfressen, begeisterungsfähig, lustig, liebevoll, anlehnungsbedürftig, liebebedürftig, sucht Nähe, sehr klug, lernt schnell, interessiert und lernfreudig.

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