In den ganzen Jahren in denen man im hilft, lernt man immer wieder Menschen kennen, die einen beeindrucken und die man bewundert. Viel häufiger allerdings begegnen einem Hunde, denen man tiefsten Respekt zollt und die einen Demütig machen, aufgrund ihrer Geschichte.

Figaro ist einer von ihnen. Der kleine rote Rüde hat den Krieg in der Ukraine aus nächster Nähe erlebt. Er wurde in Gorenka, in der Nähe von Kiew, zurückgelassen mit weiteren Hunden, eingesperrt ohne Wasser und Futter, während um ihn herum im wahrsten Sinne des Wortes die Granaten einschlugen. Die Hunde waren in ihrer Panik und Todesangst sich selbst überlassen und bis eine Evakuierung möglich war, hatten zwei Hündinnen Figaro übel zugerichtet. Er hatte am ganzen Körper schwere Hämatome und seine Zähne waren durch den Kampf fast restlos ausgeschlagen. Er war mehr tot als lebendig als er von unseren Volontären gefunden wurde. Eigentlich hatte er keine Chance mehr, aber selbst in diesem Zustand war Figaro außerordentlich lieb und so tat man alles um ihn zu retten. Seine Behandlung war kompliziert und langwierig. Fast alle Zähne mussten entfernt werden, die Zahnkanäle saßen zu mir Blut und Fell. Der entzückende Rüde konnte nicht fressen, hatte Schmerzen beim Laufen, aber auch einen beeindruckenden Lebenswillen und so kämpfte er sich zurück.

Figaro ist trotz allem was er erlebt voller Lebensfreude und ohne jegliche Aggression. Er liebt Menschen, egal in groß oder klein. Er genießt menschliche Aufmerksamkeit in vollen Zügen und scheint immer gute Laune zu haben.

Update: Figaro ist mittlerweile in Deutschland in einer Pflegestelle und hatte bereits eine Operation, bei der mehrere Zähne entfernt werden mussten.Seitdem ist er wie ausgewechselt und man mag  kaum glauben, wie furchtlos und tapfer er sich durchs Leben kämpft, bei dem was Figaro alles erlebt hat. Er muss so viele Schmerzen erlitten haben. Umso mehr freut es, dass er jetzt schmerzfrei herumtollen kann. Figaro ist unwahrscheinlich menschenbezogen, läuft einem im Haus gerne hinterher und ist eine kleine Schmusebacke. Er fordert seine Streicheleinheiten auch ein. Darüber hinaus ist er kein bisschen ängstlich oder schreckhaft. Staubsauger, Müllabfuhr oder andere Situationen meistert er ganz souverän. Er ist generell sehr selbstbewusst. Andere Hunde braucht er nicht unbedingt, hat aber auch kein Problem mit ihnen. Er geht einwandfrei an der Leine, nur wenn ihm Artgenossen etwas zu nah kommen, dann kläfft er sie weg. Aber mit genügend Abstand ist es kein Problem. Im Freilauf an der Schleppleine läuft er sehr gerne und rennt zu fast jedem Hund freundlich hin. Aber auch draußen ist er zu jedem Zweibeiner aufgeschlossen und liebenswert.

Auch, wenn er fast keine Zähne mehr hat, frisst er sehr gerne. Nassfutter ist gar kein Problem und selbst Leckerlies, wenn sie klein genug sind gehen problemlos, auch Äpfelchen mag er sehr.
Figaro sucht jetzt sein Zuhause-für-immer und kann in Düsseldorf kennengelernt werden.

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