Wenn ihr mich jetzt so seht, denkt ihr vielleicht:"Wow, was für ein toller Hund, der hat doch bestimmt gaaaaanz viele Anfragen..."
Nee. hab ich nicht. Deshalb hab ich mir auch das grüne Halstuch angezogen, damit ihr mich besser findet. Auch wenn ich mir etwas komisch damit vorkomme. Man möchte ja nicht darum betteln gemocht zu werden.
Ich könnte euch aber etwas über mich erzählen und vielleicht spürt ihr dann, dass ich euer Hund bin.
Mein Name ist Keno und die ersten 1,5 Jahre meines Lebens hab ich auf der Straße verbracht. Jemand hat mich in der Nähe eines Hotels ausgesetzt, aber daran kann ich mich kaum erinnern und ich weiß auch nicht, warum das passiert ist. Ich habe einfach versucht zu überleben, Futter zu finden und einen halbwegs geschützten Schlafplatz in der Nacht.
Wenn Menschen vorbei kamen, die nett aussahen, bin ich hingegangen und hab natürlich gehofft, dass sie einen vierbeinigen Kumpel suchen und mich mitnehmen, aber das hat nicht geklappt.

Dem Hotelbetreiber ging ich sehr auf die Nerven und er hat mich irgendwann ins Auto gesetzt und in den Wald gefahren. Das war schlimm, denn es gab dort kein Futter, keine Menschen und ich war sehr verloren. Ich hab dann meine ganze Kraft zusammen genommen und bin den langen Weg wieder zurück gelaufen. Zum Hotel bin ich nicht mehr gegangen, ich wusste, man will mich dort nicht. Also bin ich in der Stadt rumgelaufen, ich war irgendwie doppelt heimatlos, denn ich konnte keine Gegend finden, in der ich mich halbwegs sicher fühlte. Viele Menschen verjagten mich und auch bei den Hundegruppen konnte ich keinen Anschluss finden, obwohl ich echt ein friedlicher Kerl bin - aber das interessiert nicht, wenn das wenige Futter nicht für alle reicht.
Irgendwann habe ich ein gutes Versteck gefunden, im Gebüsch unter einem Balkon. Dort blieb es halbwegs trocken und niemand hat mich gesehen, ich fühlte mich geschützt und konnte mich ausruhen.
In der Nähe lebten Menschen, die mir ab und zu Futter brachten, das hat mir wahrscheinlich das Leben gerettet und das werde ich auch niemals vergessen.
Ich weiß, dass es viele gute Menschen gibt und ich hab auch nie aufgeben daran zu glauben, jemanden zu treffen, der mir ein Zuhause gibt.
Weil es in der ukraine nicht klappt, habe ich jetzt Unterstützung aus Deutschland bekommen. Die Leute haben mir alles erklärt. Ich wurde geimpft und mir wurde Blut abgenommen, aber ich war ganz brav, es ist alles wichtig für mein großes Ziel.
Vor einigen Tagen haben sie mir gesagt, ich hätte jetzt auch die Bestätigung vom Labor, dass mein Impfschutz ausreichend ist und das sei ein ganz wichtiges Dokument. Dann haben sie mich in eine Hundepension in Kiew gebracht, damit mir nichts mehr passieren kann.
Sie haben ganz viele Fotos gemacht und wollen mich ins Internet stellen. Seitdem bin ich richtig aufgeregt.
Jetzt muss mich doch jemand sehen und mögen....
Ich bin ein wirklich netter Kerl. Ich mag Menschen und Hunde und ich bin zwar kein Draufgänger, aber auch nicht ängstlich. ein paar Sachen kenne ich halt noch nicht, aber die könnte mir mein Mensch dann zeigen. Ich bin sehr interessiert an allem. Ich glaube nur, in meiner Familie sollten keine Katzen sein, da bin ich noch nicht sicher, ob ich mich mit denen anfreunden kann.
Die Leute hier sagen, dass ich etwas sensibel bin, aber ich hoffe, das ist nichts schlimmes. Ich spüre nur schnell, wenn etwas nicht in Ordnung ist, das hat mir in der Vergangenheit oft geholfen, eine Gefahr früh zu erkennen.
Und wenn bei meinen Menschen etwas nicht in Ordnung ist, dann würde ich sie trösten. Das kann ich sehr gut.
Ich wäre wirklich ein ganz toller Freund für's Leben.
Wenn Du vielleicht jemanden wie mich suchst, dann melde dich bitte bei White Paw, damit sie schauen, ob wir zusammenpassen und ich brauche dann deine Adresse, damit ich weiß, wo ich Dich finde...
Ich warte solange hier.

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