Abschiede 2019
Am 14.Juni 2019 ist unsere Welt für einen Augeblick stehen geblieben.
Wir haben Uma verloren.
Uma war erst vier Jahre alt und immer putzmunter. Innerhalb weniger Tage hat sie den Kampf gegen eine seltene Autoimmunerkrankung verloren.
Die Ärzte haben alles versucht. Der Schock und die Traurigkeit, wir finden keine Worte dafür.
Fremden gegenüber war Uma immer misstrauisch, deshalb haben nur wenige Menschen Umas fröhliche, unbekümmerte und zufrieden-entspannte Seite erlebt.
Deshalb möchten wir euch allen nochmal die vielen schönen Fotos von ihr zeigen.
Wir danken von Herzen Uma Pflegeeltern Teresa und Volker, Hundekumpeline Elfie und Umas Freundin Teresa, für alles, was ihr für Uma getan habt. Wir wissen, dass sie sehr glücklich bei und mit euch war.
"Uma du fehlst so sehr.
Diese drei Jahre mit Dir kommen uns vor wie zehn, so intensiv!
Im ersten Jahr flossen Tränen und auch ein kleines bisschen Blut. Doch da war auch immer dein unendliches Vertrauen in uns. Es verging kein Tag an dem uns das nicht bewusst war und wir haben
dein Vertrauen gehütet und beschützt wie einen kostbaren Schatz. Anfangs lieber einmal weniger gebürstet, gestaubgesaugt,die Betten geschüttelt oder Besuch bekommen. Voller Zuversicht hast du
mit uns gelernt, dass man auch auf Gras und Waldboden laufen kann. Den Wind genießen, auch wenn er unheimliche Geräusche macht. Flugzeuge fliegen wieder weg, ohne gefährlich zu werden.
Irgendwann konntest du Purzelbäume im Garten machen, obwohl da der böse Wäscheständer stand. Du hast akzeptiert, dass sich Nachbarn in ihrem Garten aufhalten und den Rasen mähen, ihre
Mülltonnen bewegen und sogar mit uns reden.
Mit Besuch oder dem Postboten konntest du dich nie anfreunden, aber es war nicht mehr der absolute Ausnahmezustand.
Wir haben gemeinsam so viel gelernt. Mut, in Situationen, die Herausforderungen waren.
Egal was andere denken, wir unser Ding machen, weil wir wussten, dass es richtig ist.
Du hast unser Leben auf den Kopf gestellt, aber dann haben wir Spaziergänge morgens um 5.30 Uhr genossen.
Wir haben mal wieder erfahren, dass wir tolle Freunde und Eltern haben, die trotz der Umstände und vielen Verhaltensregeln weiterhin zu Besuch kamen oder besucht werden durften. Dass
tägliches Umaknuddeln incl. einer großen Portion Oxytocin durch so manche Krise hilft und Verreisen gar nicht so wichtig ist.
Mein großer Wunsch war, Dir und auch uns deine Lebensjahre so angstfrei und lebenswert wie möglich zu machen und dafür habe ich viel mit Dir geübt. An Tagen, an denen wir nur im Garten saßen, hatte ich oft ein schlechtes Gewissen. Hätte ich gewusst, wie wenig Zeit wir haben, hätte ich vieles anders gemacht und wir wären einfach noch mehr nebeneinander im Gras gesessen und hätten die Welt oder zumindest einen Käfer beobachtet.
Dani, ohne deinen Beistand, gerade in Umas ersten und letzten Tagen, hätten wir das alles nicht geschafft. Ich weiß auch, dass jeder einzelne Hund einen Platz in deinem riesigen Herz hat, Uma
hatte einen besonderen und du warst auch eine ihrer auserwählten Menschen, eine große Ehre!
Der größte Dank geht an unsere Hündin Elfi! Die hat nämlich keiner gefragt und obwohl sie ihren Kopf lieber in Mäuselöcher steckt statt sich mit anderen Hunden zu beschäftigen, ist sie über
sich hinausgewachsen. Ihr habt so viel voneinander gelernt und am Ende war euer täglicher Umgang geprägt von einer erstaunlich großen Toleranz.
Uma, der einzige Grund dich zu „verlieren“ sollte ein liebe- und verständnisvolles Zuhause sein mit mindestens einem ebenso fröhlichen Hundekumpel aber niemals ein Krankheit.
Ein kleiner Trost ist, dass ich dir jeden Tag so oft ich konnte gesagt habe, wie schön du bist, wie toll du alles machst und wie sehr ich dich liebe.
Dabei hast du mir jedesmal tief in die Augen geschaut und wenn ich Glück hatte hast du zur Zustimmung liebevoll an meiner Nase geknabbert.
Es wird viele Tage geben an denen unser Leben jetzt einfacher ist, aber bestimmt nicht glücklicher.
Mach’s gut Umipumi!
Wir vermissen dich unendlich!"
Für Douce
von Denise
Liebe Douce,
so vieles möchte ich Dir noch sagen, für das es keine Worte gibt.
Vor über 14 Monaten, am 10. April 2018, hat Dich Silke gebracht vom Lebenshof Wilde Hilde, wo Du eine Nacht Zwischenstation machtest, nach Deiner Reise von der Klinik in Polen. Vorher hast du
dein ganzes Leben als Straßenhündin in Kiew verbracht. Dein Name war Roxi.
Hunderte von Kilometern bist Du gereist mit Deiner teilweise offenen Bauchnaht nach der schweren Tumor OP und einem fast skelettierten Körper.
Du kamst von der Strasse, zu schwach, um noch wegzulaufen, mit einem ballgrossen Tumor zwischen den Hinterbeinen. Die Prognose war niederschmetternd: Trotz Entfernung des Tumors hatte er
möglicherweise gestreut und Deine Lebenserwartung auf 3 Monate geschätzt.
Da schon klar war, dass ich mein Haus verkaufen würde, dachte ich, drei Monate sollst Du es schön haben.
Als Du dann kamst, ein Häufchen Elend aus Schmerz, Hunger und Furcht, wusste ich nicht, ob wir das schaffen würden. Doch Du hast mir vertraut, so sehr vertraut. Von Anfang an liesst Du zu,
dass ich Deine Wunde spüle und säubere.
Du hattest ein Zuhause und wie sehr Du diese Geborgenheit genossen hast! Wir schafften es gemeinsam, diese Naht geschlossen zu bekommen, ohne Infektion und Du hast so viel gefressen, dass Du
schnell an Gewicht zunahmst. Dann kam die Nachricht Deiner Tierärztin, dass sie nicht glaube, dass das in der Lunge Metastasen seien.
Was haben wir, Deine Patin Anna, Dani und Melli von White Paw, und alle, die Anteil nahmen, uns gefreut.
Als es Dir besser ging, fingst Du Deine Strassenhunde-Gewohnheit wieder an:
Tagsüber hinter Gebüsch in einer Mulde zu verbringen und nur auf Futtersuche bzw. Zuruf „Es gibt Essen“ herauszukommen. Schnell begriffst Du, dass das gar nicht mehr nötig ist und bliebst im
Haus und im Garten, wie ein ganz normaler „Haushund“.
Bis dahin weigertest Du Dich, auch nur in Richtung Haustüre zu gehen, ein klares Statement dafür, dass Du nicht mehr wegwolltest. Du gingst noch nicht mal in den Hof.
Ich gab Dir den Namen Douce, für weich, sanft, süss, denn all das bist Du im Übermass.
Dann zogen wir um und unsere lieben Freunde bauten Dir einen Zaun, den Deine Patin spendierte, damit Du einen geschützten Bereich für Dich haben kannst.
Eines Morgens standst Du da, als ich Deinen Kumpels die Geschirre anzog und sagtest: Ich geh mit. Und ab da jeden Morgen. Was für eine Freude.
Du hast einen Wald kennengelernt, Du hast einen See gesehen, Du hast Ruhe erfahren und Sicherheit. Deine Kumpels und Du waren ok miteinander, Du hieltest immer ein bisschen Abstand, auch zu
anderen Menschen legtest Du Dein Misstrauen nicht ab.
Bis vor zwei Wochen etwa hatten wir unsere Routine und alles war gut.
Veränderungen kommen schleichend, oft unter der Wahrnehmungsgrenze oder -bereitschaft.
Du hast den ein oder anderen Spaziergang ausgelassen, ist ok, es regnet ja auch.
Du hattest Gewicht verloren, ok, schauen, dass sie wieder mehr frisst.
Dann sacktest Du zusammen, ohne erkennbaren Grund. Dann wieder.
Wir fuhren in die Klinik.
Du wurdest geröntgt und zur Auswertung der Bilder haben sie die Ärztinnen sehr lange Zeit genommen.
Dein Rücken ist ein ganzer Knochen gewesen, keine beweglichen Wirbel mehr. Es ist ein Rätsel, wie Du diese Spaziergänge durchhalten konntest. Die Organe verändert, und ein sehr grosser Tumor
an der Milz. Prognose: Wenige Tage bis zwei Wochen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor platzt und Du innerlich verblutest, war sehr gross.
In Rücksprache mit White Paw und Deiner Patin haben wir Dich gehen lassen.
Deine Würde, Dein unglaublicher Blick, Dein Vertrauen, Deine Liebe….
Was mache ich nur ohne Dich?
Du würdest nicht mit mir sprechen, Du würdest wieder meinen Blick einfangen und mich dahin lenken, was Du mir sagen willst. So, wie Du das immer gemacht hast.
Ich danke Dir, dass Du bei mir warst. Ich danke Dir für Deine Liebe, Dein unendliches Vertrauen.
Meine Douce, es heisst immer, man kann nichts mitnehmen. Aber ich denke, ich werde, wenns mal bei mir soweit ist, versuchen, Dein Sofa mitzubekommen.
Bis dahin, ich liebe Dich.
"Du bist traurig, weil ich weg bin und ich bin glücklich, weil ich dich kennengelernt habe."
Gestern hat sich Maidan auf den Weg über die Regenbogenbrücke gemacht.
Maidan hatte ein bewegtes und sicher oft sehr schwieriges Leben. Seine Geschichte kennen wir seit etwa 5 Jahren, als sich der kleine Streuner einem Soldaten anschloss und Teil der Protestbewegung
auf dem Maidan wurde. Aber sein neuer Menschenfreund verstarb und der kleine Hund, den seitdem alle Maidan nannten, wurde hin und hergeschoben.
Ich erinnere mich gut an diese Zeit, als wir so dringend und verzweifelt ein Zuhause für den schon alten Hund in Deutschland suchten. Wie froh wir waren, als wir eine tolle Pflegestelle und
später das perfekte Zuhause für ihn fanden. Wie viele Menschen in Deutschland und in der Ukraine geholfen haben, um das zu ermöglichen.
Maidan hat noch über drei Jahre Glück erleben dürfen.
Dafür sind wir sehr dankbar.
Unser Mitgefühl gehört seiner Familie.
Lauf, Maidan, und grüß die anderen