Man denkt, man hat schon viel gesehen, aber was Streuner wirklich durchmachen müssen, kann man sich kaum vorstellen.

Sirko lebte mit seiner Hundegruppe frei draußen, aber auf einem geschützen Grundstück, wo die Hunde zumindest vor Doghuntern sicher sind. Die ganze Gruppe wurde von uns kastriert und die Tiere werden regelmäßig an einer unserer Futterstellen gefüttert.

Irgendwann im Winter 2016 war Sirco lange verschwunden. Da er scheu ist und sich die Tiere in der Kälte oft verstecken, war das nicht ungewöhnlich, jedoch erfuhren wir nach Wochen den wahren Grund. Die Volontärin berichtete, Sirco sei wieder aufgetaucht und auf sie zugekommen, als wolle er um Hilfe bitten. Sein Penis war schwarz, das Gewebe abgestorben, er muss schlimme Schmerzen gehabt haben. Wir ließen Sirko sofort in die Klinik nach Kiew bringen, wo ihm der Penis amputiert wurde.

Ob Sirko verstanden hat, dass ihm geholfen wird- wir wissen es nicht, aber der vormals extrem scheue Hund, den keiner anfassen konnte, ließ sich von Ärzten und Pflegern behandeln ohne den geringsten Widerstand. Nach einigen Tagen fing er an zu wedeln, wenn man den Raum mit seinem Käfig betrat und er drückt sein Köpfchen an die Hand, wenn man ihn streichelt.

Ursprünglich war geplant, ihn wieder zu seiner Hundegruppe zurückzubringen, wenn seine Wunden endgültig verheilt und er wieder ganz stabil ist. Doch mit jedem Tag in der Klinik wurden wir unsicherer, ob es die richtige Entscheidung ist.

Zudem hat er laut Auskunft der ukrainischen Tierärzte ein hohes Infektionsrisiko, wenn er draußen leben muss.

Sirko lebt nun seit Wochen fast die ganze Zeit in seinem Kennel, aber er scheint die Wärme und Geborgenheit sehr zu genießen. Wenn ein Pfleger mit ihm einen kleinen Gassigang auf die Straße macht, beeilt sich Sirko alles zu erledigen und freut sich sehr, wieder in seinen Kennel zu dürfen. Er zeigt keinerlei Ansätze draußen bleiben zu wollen.

Sirco hat uns auf diese Art mitgeteilt, dass er nicht zurück nach draußen möchte und sich ein kuscheliges Körbchen bei lieben Menschen wünscht.

Sirko kann ein ganz normales Leben führen. Er ist eher ruhig, freundlich und verträglich mit Hündinnen und Rüden.

Wenn Sie Sirko ein Zuhause geben möchten finden Sie hier unser Interessentenformular >

Wenn Sie eine Patenschaft für Sirko übernehmen möchten, um bei den Kosten für seinen Platz in der Klinik bis zu Ausreise zu helfen (40 Euro im Monat ohne medizinischeVersorgung), finden Sie hier unser Patenschaftsformular >