Seit dem 24.Februar 2022 ist alles anders.
Schon vorher war die Situation für Tiere in der Ukraine sehr schwierig, aber die Not hat sich nun vervielfacht.
Unzählige Hunde und Katzen wurden und werden noch immer von den vor dem Krieg fliehenden Menschen zurückgelassen.
Zum Teil blieb keine Wahl, weil Evakuierungsbusse keine Tiere mitgenommen haben. Andere Flüchtende ließen die Tiere dort, in dem festen Glauben, schnell zurück kehren zu können. Im Bombenhagel
entliefen Tiere.
Streuner wurden und werden nicht mehr von tierlieben Menschen gefüttert, weil sie die zerstörten und nicht mehr bewohnbaren Häuser verlassen mussten oder das Geld für Futter fehlt.
Kastrationsprojekte mussten auf Eis gelegt werden. Viele neue unkastrierte Tiere kamen hinzu.
Die Lage ist verheerend.
Gleich im Februar/März haben wir sehr viele Hunde und Katzen aus Kiew evakuiert.
Niemand konnte voraussehen, welches Gebiet bombardiert und ob Kiew unter Besatzung geraten würde.
Diese ersten Tage und Wochen waren wir alle zwischen Schock und Panik.
Nördlich von Kiew wurden Gebiete schnell besetzt. Wir verloren den Kontakt zu Menschen und Tieren. Sie hatten keinen Strom mehr, kein Telefon, kein Wasser und kaum noch Vorräte.
Einige unserer Hunde, die im Norden in Pflegestellen untergebracht wurden, sind damals verhungert.
Der Pensionszwinger im Kiew liegt sehr zentral und viele Angriffe fanden in der Nähe statt. Die Tiere waren in Dauerpanik, sie zitterten, konnten nicht fressen oder erbrachen ihr Futter wieder.
Sie versuchten sich im Betonboden zu vergraben und zerstörten in Todesangst ihre Zwinger.
In dieser Zeit fuhr niemand freiwillig nach Kiew. Unsere Volontäre organisierten mit großem Aufwand mehrere Autos und brachten die Tiere selbst nach Polen und Deutschland in
Sicherheit.
Einige unserer Freunde und Helfer sind in Deutschland geblieben, andere in die Ukraine zurück gekehrt, um weiter für die Tiere da zu sein.
Die meisten Hunde wurden erstmal in unserem Partnertierheim in Polenaufgenommen und werden nach und nach von uns abgeholt. Ohne die Hilfe anderer Vereine und Freunde hätten wir die Tiere nicht
unterbringen können. Es waren alleine über 100 Katzen innerhalb weniger Tage.
35 von ihnen haben wir mitsamt ihres Ukrainischen Pflegefrauchens auf unserem Rinderschutzhof in Moringen aufgenommen.
Nach dem Rückzug der russischen Truppen nördlich von Kiew wurde das Ausmaß der Zerstörung klar.
Ganze Wohngebiete in Schutt und Asche und überall verlassene Tiere.
Wir unterstützen die Tierschützer vor Ort mit Geld für medizinische Versorgung und Kastrationen und Futterlieferungen um möglichst viele Tiere zu versorgen.